Zen – Religion des Alltags (K.Uchiyama)
Viele Menschen sind vollkommen entfremdet von ihrem alltäglichen Tun. Es langweilt sie, sie funktionieren, sie fühlen sich funktionalisiert und oft überfordert. Sie beginnen sich nach einem erfüllten, richtigen und glücklich machenden Leben zu sehnen.
Aus der Erfahrung von Zazen, der Quelle unseres Lebens heraus, begreifen wir jedoch, dass das Leben “Hier und Jetzt” gelebt werden will, unabhängig von dem was gerade ist oder wir gerade tun. Einfach voll und ganz Tun, was wir gerade Tun, ob es “das Klo putzen” oder “eine wichtige Geschäftssitzung leiten” ist. Die alltäglichen Dinge des Lebens in völliger Einheit mit Körper und Geist tun.
“Finden wir den Frieden nicht in unserem geschäftigen täglichen Leben, dann finden wir den Frieden nirgends!” Shohaku Okumura
Das Erwachen zur Unbeständigkeit, zur Buddhanatur und zur Einheit mit allen Daseinsformen gibt uns die Kraft, Stabiltät und Energie unser Leben frisch und frei zu leben. Gleichzeitig zeigt sie uns auf, dass dieses Leben nur in Einklang und Respekt mit der Natur und allen ihren Lebewesen gelingen und Sinn machen kann.
Arbeit für die Gemeinschaft – Samu.
In Sanko-ji kann es sich um alltägliche Arbeiten handeln wie das Putzen, Kochen, in der Permakultur arbeiten, Schnee schaufeln, Renovierungsarbeiten. Daneben gibt es eine Menge zu tun, um den Dojobetrieb am Laufen zu halten: Buchhaltung, Abfallentsorgung, Einkaufen, Veranstaltungen organisieren, Werbung schalten, die Website betreuen und vieles andere.
Draussen im Bergtempel oberhalb von Kandern sieht die Arbeit anders aus: Hier wird gemäht, gejätet, ausgesät, gepflanzt und geerntet. Hecken müssen geschnitten und Brommbeerschösslinge ausgerupft werden. Bäume werden gefällt und zu Brennholz zersägt.
Entscheidend ist dabei nicht nur, dass man diese Tätigkeit für die anderen macht, sondern jede Aktivität ganz und für sie selbst lebt, sie nicht beschränkt auf ein Mittel, um etwas anderes zu erlangen. (mushutoku)
“Nur ich kann diese Aktivität tun, denn die anderen sind die anderen…”K.Sawaki
Die Praxis des Geist von Zazen (der Meditation) in allen Handlungen unseres Lebens (Denken, Reden, Putzen, Sex, Schlafen, etc.) wird zu einer das ganze Leben prägenden und durchdringenden Geisteshaltung. Die Praxis und die Befreiung und/oder das Glück werden gleichgesetzt.